Kostenvoranschlag oder Gutachten – Unterschiede & weshalb ein Gutachter die Wahl für Sie treffen sollte

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Nach einem Verkehrsunfall gilt es einerseits die Schuldfrage zu klären und andererseits auch die Schadenshöhe zu bestimmen. Für letzteres bevorzugen Versicherer oft den sogenannten Kostenvoranschlag, anstatt ein Kfz-Gutachten. Worin hierbei der Unterschied besteht und was Ihnen als Versicherter eher entgegenkommt, zeigen wir Ihnen in diesem Artikel.

Der Kostenvoranschlag – Pros & Contras

Das wichtigste voraus: Der Kostenvoranschlag stellt eine verbindliche Zusage der Werkstatt darüber dar, einen bestimmten Auftrag zu einem bestimmten, festgelegten Preis durchzuführen. Somit gilt der Kostenvoranschlag nur für die Werkstatt, die ihn ausgestellt hat. Zudem wird ein Kostenvoranschlag meist kostenlos erstellt, wobei immer mehr Werkstätte dazu übergehen, für die Erstellung eine Gebühr im zweistelligen Bereich zu verrechnen, insofern kein tatsächlicher Auftrag daraus resultiert.

Es gilt zudem zwischen zwei Arten des Kostenvoranschlags zu unterscheiden:

  • Unverbindliche Kostenvoranschläge inkludieren die Möglichkeit, dass die tatsächlich entstandenen Kosten den Voranschlag bis zu einem gewissen Grad überschreiten dürfen. Dabei handelt es sich meist um maximal 20 Prozent). Es gilt jedoch auch, je komplexer ein Schaden, desto grösser darf die Abweichung ausfallen.
  • Bei verbindlichen Kostenvoranschlägen hingegen darf der Voranschlag nicht überschritten werden und die prognostizierten Kosten müssen zu 100% eingehalten werden.

Ein Kostenvoranschlag ist jedoch nicht nur verhältnismäßig günstig, sondern auch schnell angefertigt. Dies bedingt jedoch auch, dass er um einiges weniger präzise ist, als es ein Kfz-Gutachten ist. Er grenzt die Schadenshöhe grob ein, benennt sie jedoch nicht detailliert. Somit hat ein Kostenvoranschlag besonders folgende drei Vorteile für den Versicherer:

  • Dem Versicherer entstehen meist keine Kosten für dessen Erstellung;
  • Der Kostenvoranschlag stellt ein verbindliches Versprechen in punkto des Preises der Reparatur dar;
  • Schäden, die nicht vorab kalkuliert wurden oder auch Folgeschäden werden kostenseitig auf die geschädigte Partei und die Kfz-Werkstatt abgewälzt und fallen nicht für den Versicherer an, da dieser über das verbindliche Versprechen der Werkstatt verfügt.

Das Kfz-Gutachten – Pros & Contras

Im Unterschied zu einem Kostenvoranschlag stellt ein Kfz-Gutachten eine detaillierte Schadensaufstellung dar. Für die Erstellung wird der Schaden nachvollziehbar überprüft und genau unter die Lupe genommen. Entsprechend darf ein Gutachten nur durch einen anerkannten Kfz-Sachverständigen bzw. einen Kfz-Gutachter erstellt werden. Dieser arbeitet neutral und unabhängig.

Üblicherweise werden in einem solchen Gutachten folgende Punkte aufgeführt:

  • Der Zustand des Fahrzeugs (optisch und technisch)
  • Vorhandene reparierte und nicht reparierte Vorschäden
  • Informationen zur Fahrtüchtigkeit und Verkehrssicherheit des Fahrzeuges
  • Vorhandene Serien- und Sonderausstattungen, sowie Spezialumbauten
  • Angaben zur Wertminderung
  • Angaben zum Nutzungsausfall
  • Reparatur- und Wiederbeschaffungsdauer
  • Mögliche Ausweitung von Reparaturkosten

Obschon ein Fachmann das Gutachten erstellt, müssen die darin aufgelisteten Schäden auch von einem Laien verstanden werden können. Dazu liegt jedem Gutachten nicht bloß eine schriftliche Dokumentation, sondern auch eine detaillierte Liste über alle notwendigen Ersatzteile und zusätzlich unterstützende Fotos oder Zeichnungen bei.

Zu guter Letzt unterscheidet sich ein Gutachten von einem Kostenvoranschlag dahingehend, dass die tatsächlich anfallenden Kosten relevant sind. Jegliche Kosten, die sich im Rahmen der Reparatur ergeben, werden daher nicht der Werkstatt oder dem Geschädigten zugespielt.

Was bei Kfz-Gutachten bedacht werden muss, ist dass die Kosten für das Gutachten grundsätzlich von der Versicherung des Unfallverursachers übernommen werden. Oft ist es jedoch so, dass Versicherungen bei Bagatellschäden die Kostenübernahme für ein Gutachten ablehnen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Sie als Geschädigter auf ein Gutachten verzichten müssen. In solchen Fällen haben Gutachter die Möglichkeit ein sogenanntes Kurzgutachten zu erstellen, das Sie nichts kostet.

Die richtige Wahl je nach Situation

Betrachtet man die Unterschiede zwischen einem Kostenvoranschlag und einem Kfz-Gutachten, lässt sich die Frage stellen, wann welche Variante besser ist. Dabei gilt es für Sie als Geschädigten jeweils zu bedenken, welche Variante die meisten Vorteile bietet und Ihnen die höchste Sicherheit bietet.

Denn wenn Sie unverschuldet in einen Verkehrsunfall verwickelt sind, werden Sie immer auch mit der Gegenpartei bzw. deren Versicherung zu tun haben. Dabei versucht diese natürlich ihre eigenen Interessen zu schützen und den zu bezahlenden Betrag möglichst gering zu halten. Dahingehend kommt ihnen ein Kostenvoranschlag schon alleine dadurch entgegen, dass er meist kostenlos erstellt wird. Ebenfalls zu ihren Gunsten ist, dass die Kosten für mögliche Folgeschäden oder für nicht im Kostenvoranschlag festgelegte Schäden zur Hälfte auf Sie abgewälzt werden. Näheres zu diesem Thema erfahren Sie in unserem Artikel Wie Versicherungen Ihre Schadenshöhe systematisch kürzen.

Als Geschädigter ist daher meist sinnvoll, einen unabhängigen, verlässlichen Kfz-Sachverständigen hinzuzuziehen und ein neutrales Gutachten erstellen zu lassen. Dies ist einerseits detaillierter und schützt andererseits Ihre Interessen besser. Ein Kostenvoranschlag lohnt sich, wenn überhaupt, nur wenn es sich um Bagatellschäden handelt. Dabei gilt es jedoch sicherzugehen, dass es sich wirklich um einen Bagatellschaden handelt und nicht möglicherweise noch Folgeschäden zu Tage treten könnten. Eine sicherere Variante stellt hier ein Kurzgutachten dar.

Hinzu kommt, dass ein von Ihnen beauftragter Sachverständiger sich grundsätzlich für Ihre Rechte einsetzen wird, da er in keiner Verbindung zum Versicherer der Gegenpartei steht. Ebenso verfügen professionelle und erfahrene Gutachter über ein solides Netzwerk und kann Ihnen bei Bedarf beispielsweise auch den Kontakt zu einem entsprechenden Anwalt geben.

Ihr Kfz-Sachverständigen-Partner für alle Fälle

Ein Verkehrsunfall ist stressig, auch wenn – oder vielleicht insbesondere dann – Sie ihn nicht verursacht haben. Ist der erste Schock und Ärger erst einmal überstanden, kommt dann auch gleich der nächste Stressfaktor: Die Abwicklung der Reparatur und Kostenübernahme.

Ob ein Kostenvoranschlag oder ein Kfz-Gutachten für Ihre Situation das Beste ist, stellt dabei nur eine von vielen Entscheidungen dar, für die Ihnen je nach dem das Wissen fehlt. In solchen Fällen stehen Ihnen die Kfz-Gutachter der SV-VEST.DE mit ihrem praxiserprobten Wissen unterstützend zur Seite. Sie brauchen uns nur zu kontaktieren, wir vereinbaren einen Termin, kommen bei Ihnen vorbei, kümmern uns um die Gutachtenerstellung und die Abwicklung mit der regulierenden Versicherung und können Ihnen auch bei der Auszahlung oder Reparatur helfen.

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2 Antworten

  1. Jeder, der mehr über die Unterschiede zwischen einem Kostenvoranschlag und einem Gutachten wissen möchte, sollte diesen Artikel lesen. Warum? Weil alles so klar erklärt ist!

  2. Vielen Dank für den informativen Beitrag. Jetzt weiß ich endlich worauf ich bei einem Gutachten achten muss. Das hätte mir mit dem KFZ-Unfallgutachter sehr geholfen.

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